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Stromverbrauch von Espressomaschinen: Der große Test

Was kostet Ihnen der Strom für Ihren Kaffee?

Stromverbrauch von Espressomaschinen: Der große Test Was kostet Ihnen der Strom für Ihren Kaffee?

Espressomaschinen benötigen Energie um das Wasser auf die passende Temperatur zu bringen und zu halten. Doch wie viel Strom ist das konkret und wie kann man den Stromverbrauch optimieren?

Wir haben in den letzten Monaten laufend Geräte gemessen, um Ihnen diese Fragen gut beantworten zu können.

Konkreter Stromverbrauch stark abhängig von Bauart

Wir hatten große Unterschiede vermutet - und die gibt es auch. Sehr viele Unterschiede sind technisch nachvollziehbar:

  • Je größer der Boiler, umso größer auch der Energiehunger. Das gilt vor allem für das Aufheizen und das "Auf-Temperatur-halten". Das ist jetzt wohl keine große Überraschung.
     
  • Einkreiser mit kleinen Brühboilern sind energiemäßig am sparsamsten (Ausnahme ist das Milchschäumen).
     
  • Bei Dual Boiler Systemen sind gesättigte Brühgruppen mit Vorheizung im Vorteil (zB Elektra Verve); Themoblocksysteme (Ascaso) haben auch weniger Hunger nach Energie
     
  • Klassische E61 Brühgruppen-Systeme sind am energiehungrigsten. Die außenliegende Brüheinheit gibt viel Wärme ab.
     
  • Die Unterschiede zwischen den einzelnen Technologien werden vor allem dann schlagend, wenn man das Gerät über viele Stunden laufen lässt. Das gibt einen Vorteil für Geräte mit kurzer Aufheizzeit - diese werden eher frisch aufgeheizt wenn ein paar Stunden kein Kaffee benötigt wird.

Nutzungsprofil entscheidet Ihren konkreten Energieverbrauch

Die beiden wichtigsten Verbrauchs-Teile sind der Aufheiz-Verbrauch und die verwendete Energie für das Warmhalten. Der Energieverbrauch für das Zubereiten des Espresso ist üblicherweise verhältnismäßig gering.

Wir haben in der Vergleichstabelle unten zwei Szenarien definiert:

  • Einmal läuft die Maschine den ganzen Tag durch (Verhalten 1)
  • das andere Mal wird diese nur für die Bezüge aufgewärmt (Verhalten 2)

Wenn wir hier die Werte des klassischen Zweikreisers BFC ELA nehmen, so hätten wir folgende Verbrauchszahlen. Wir nehmen als Strompreis € 0,25 / kWh an.

  • Verhalten 1 führt zu einem Verbrauch von 1,802 kWh / Tag oder umgerechnet € 0,45
  • Verhalten 2 ergibt einen Verbrauch von 0,532 kWh / Tag oder umgerechnet € 0,133

Zugegebenermaßen ist das Verhalten 2 eher idealisiert und in Wahrheit werden Sie etwas mehr Verbrauch haben. Nichtsdestotrotz ist der Unterschied beträchtlich und summiert sich rechnerisch über das Jahr bei 300 Kaffee-Trink-Tagen auf € 95 oder 380 kWh.

Ergebnisse für zwei Nutzungs-Szenarien

Szenario 1:
Einschalten der Maschine um 7 Uhr
Vormittags: Zubereitung von 2 Espressi und 2 Cappuccinos
Nachmittags: Zubereitung von 4 Espressi
Abschalten des Geräts um 17:30

Szenario 2:
Einschalten der Maschine um 7 Uhr
Zubereitung von 2 Espressi und 2 Cappuccinos um 7:30 und danach Ausschalten des Geräts
Neuerliches Einschalten um 13 Uhr
Zubereitung von 4 Espressi um 13:30 und Ausschalten direkt danach

Messwerte Szenarien

Ergebnisse für zwei Nutzungs-Szenarien (PDF)

Weitere Tests & Szenarien

Stromverbrauch von Espressomaschinen: Der große Test Weitere Tests & Szenarien

Wir haben uns drei Strom-Zwischenstecker mit Messfunktion zugelegt und laufend Messungen durchgeführt. Da der Strom-Verbrauch nicht bei jedem Aufheizen ganz ident ist, haben wir zumindest zwei Messungen pro Test und Maschine gemacht. Wenn die ersten beiden Messungen stark voneinander abwichen, dann wurden weitere Messungen durchgeführt.

Die Tests sind wie folgt:

  • Test 1: Einschalten der kalten Maschine und Messung bis zur maschinenspezifischen Aufheizzeit
  • Test 2: Einschalten der kalten Maschine und Messung 30 min danach (gleicher Wert zur Vergleichbarkeit)
  • Test 3: Simulation der Zubereitung von 2 Espressi und 2 Cappuccinos (Zwei Kaffeebezüge mit jeweils Doppelmenge (50ml) sowie Schäumen eines 600 ml Kännchens); Messung nach 10 Minuten
  • Test 4: Simulation der Zubereitung von 4 Espressi (Zwei Kaffeebezüge mit jeweils Doppelmenge (50ml)
  • Test 5: Maschine laufen lassen ohne jegliche Aktivität (Messung des Verbrauchs pro Stunde)

Energiesparmodus und Sonderfälle nicht betrachtet

Lelit Bianca, Mara X, Kate und Victoria haben jeweils einen Energiesparmodus. Diesen haben wir in unserer Messung nicht betrachtet, da es hier keine Vergleichbarkeit gibt.

Ebenfalls nicht gemessen haben wir den Nachtmodus der Elektra Verve und den Energiesparmodus der Ascaso Steel PID.

Da wir die Strommessungen über viele Wochen hinweg durchgeführt haben, waren die Umgebungsvariablen nicht immer ident. Auch bemerkten wir bei gleichen Testfällen, Abweichungen im Verbrauch. Teilweise führten wir diese auf Ungenauigkeiten der Messgeräte zurück - Teilweise auf "Zufälle". Die Geräte heizen ja immer kurz nach und machen dann meist eine minutenlange Heizpause. Je nachdem ob ein Heizvorgang gerade noch oder nicht mehr im Messzeitraum ist, macht dann einen Unterschied.

Die Messungenauigkeiten der Messgeräte versuchten wir durch Mehrfachmessungen auszumerzen.

Die Messergebnisse sollten aber gut genug sein, dass Sie eine qualifizierte Schätzung des Stromverbrauchs durchführen können.

 

Zusammenfassung

Espressomaschinen brauchen Energie. Wieviel hängt vom eigenen Nutzungsverhalten und der Technologie ab.

Aus Verbrauchssicht sollten Sie vermeiden, dass die Espressomaschine über Stunden läuft, wenn sie nicht benötigt wird. Bei einer energiesparenden Verhaltensweise können Sie sich pro Jahr gut und gerne mal ein Budget für 3 kg sehr guten Kaffee ersparen. 

Ein solches Verhalten ist natürlich praktikabler, wenn das Gerät schnell aufheizt. Dementsprechend haben hier kleine Einkreiser wie von Lelit, Thermoblocksysteme wie die Ascaso Steel PID und Vorheizsysteme wie die Elektra Verve einen Vorteil.

Gleichzeitig sind die oben genannten Systeme auch die mit dem geringeren Energieverbrauch aus technologischer Sicht.

Der Energieverbrauch ist ein weiterer Baustein in der Espressomaschinen-Entscheidung. Wichtig ist dies für Ihre Brieftasche und das grüne Gewissen.

Der beste Espresso-Geschmack oder Milchschaum ist aber nicht direkt vom Energieverbrach abhängig. Technologien, Brühköpfe, Pumpentechnologie und vor allem Temperaturstabilität sind hier wichtiger.

 

Weiterlesen:

Temperaturstabiliät bei Espressomaschinen

10 Wege, mein Espressomaschinen Setup zu verbessern

World of Coffee Mailand: Das europäische Kaffee-Event des Jahres mit überraschend viel Espressomaschinen-Beteiligung

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