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Leseempfehlung: Kaffee, Mohn, Kaktus

Wie Kaffee die Welt-Geschichte veränderte und uns beeinflusst

Kaffee ist nicht nur spannend, wenn es darum geht, den eigenen Genuss zu optimieren. Die Auswirkungen auf die Welt-Geschichte sind auch sehr spannend.

Das Buch von Michael Pollman "Kaffee, Mohn, Kaktus - eine Kulturgeschichte psychoaktiver Pflanzen" ist eine spannende Lektüre zu diesem Thema.

 

Alles begann mit einem Hirten in Äthiopien

Betrachtet man die Menschengeschichte insgesamt, dann ist Kaffee ein relativ neues Phänomen.

Der Legende nach wurde Kaffee vom Äthiopischen Hirten Kaldi entdeckt. Ob dies stimmt, ist sehr ungewiss. Dass Äthiopien das Ursprungsland des Kaffees ist, dürfte aber stimmen. Doch wie hat es die Pflanze geschafft, dass sie sich über die ganze Welt verbreiteten? Sie machte sich den Menschen zu Nutze. So stellt sich schon die Frage, ob wir dem Kaffee mehr verdanken oder der Kaffee uns. Vielleicht ist es auch einfach eine Symbiose.

Wirkung von Kaffee auf Lebewesen

Koffein wird zum Kernzweck der Schädlingsabwehr in den Pflanzen gebildet. Der bittere Geschmack ist für Fressfeinde unattraktiv und Koffein an sich ein psychoaktiver Stoff. Das bedeutet, dass Koffein unser Verhalten verändert.

So stellt sich natürlich die Frage, ob diese Veränderung für uns positiv oder negativ ist. So genau lässt sich das nicht beantworten. Doch das Buch liefert ein paar spannende Experimente.

So wurden Experimente mit Bienen durchgeführt. So stellte sich heraus, dass Bienen Pflanzen viermal so oft anflogen, wenn diese in der Blüte Koffein enthielten. Blüten mit Koffein haben somit einen Vermehrungsvorteil. Es gibt zwei Erklärungen für das Phänomen: Bienen haben durch das Koffein eine bessere Merkleistung und erinnern sich daher an diese Blüten. Daher kommen sie zurück. Die alternative Erklärung vermutet einen Koffeinabhängigkeit der Bestäuber.

Auf jeden Fall hat dies dazu geführt, dass auch verschiedenste Zitruspflanzen Koffein in der Blüte bilden.

Etwas unvorteilhafter ist das Ergebnis bei Spinnen-Experimenten: Wenn diese Koffein zu sich nehmen, dann produzieren Sie ein Netz, welches keine Symmetrie hat und Löcher beinhaltet.

Kaffee als Förderer des Rationalismuses und der Aufklärung

Europa war im Koffein-Konsum ein Spätstarter. In asiatischen Ländern wurde schon lange Tee getrunken. Tee beinhaltet bekannterweise Teein. Dies ist im Kern ident mit Koffein. Buddhistische Mönche verwendeten Tee unter anderem dazu, um beim Meditieren nicht einzuschlafen.

Auch in der muslimischen Kultur war Kaffee früher präsent. Dies hatte unter anderem damit zu tun, dass Alkohol im Islam verboten war. Kaffee war dementsprechend eine gewisse Ersatzdroge. Zur Zeit des europäischen Mittelalters erlebte die Wissenschaft in der islamischen Welt eine Hochkultur. Unser Zahlensystem wurde ja im arabischen Bereich entwickelt und verdrängte im Abendland erst viele Jahrhunderte später die "unterlegenen" römischen Zahlen.

Die technischen und gesellschaftlichen Entwicklungen waren im europäischen Mittelalter langsam. Die permanente Benebelung durch den Alkohol (Wasser war ja nicht sicher trinkbar) führte dazu, dass Phantasie ausgeprägt war (man denke an Hexen) und wissenschaftliche oder philosophische Diskussionen weniger geführt wurden.

Kaffee bot hier eine Alternative, da das heisse Getränke auch sicher zum Trinken war. Kaffee verbreitete sich ab Ende des 17. Jahrhunderts dann schnell - vor allem in den Städten. Cafés wurden zu Treffpunkte und auch Diskussionsstätten.

Es entwickelten sich neue gesellschaftliche Theorien. Auch die Aufklärung (der Mensch ist ein rationales Wesen) nahm in diesen Kreisen ihren Ursprung. Und die Cafés waren auch eine Brutstätte für Leute, welche die Mächtigen herausfordern wollten.

So gab es Versuche, Kaffeehäuser zu verbieten oder auch Zeiten, in denen der Kaffeehandel verstaatlicht wurde. Einzig die in Deutschland heute noch existierende Kaffeesteuer ist ein Überbleibsel aus diesen Verhinderungsversuchen.

Weltveränderer Kaffee

Michael Pollan zeichnet in seinem Buch ein spannendes Bild von einer Pflanze, die großen Einfluss auf die Geschichte der Menschheit genommen hat. Kaffee hat noch immer eine großen Einfluss auf viele von uns individuell - vor allem auf Wohlbefinden. Wenn uns jemand eine Espressomaschine zur Reparatur bringt, sehen wir die Niedergeschlagenheit angesichts der drohenenden Espresso-Flaute oft schon in den Augen.

Kaffee verändert die Welt: Im Gesamten aber auch unsere individuelle.

Auch wenn manche Punkte uns etwas übertrieben interpretiert scheinen. Die Gedanken des Buches sind spannend.

Kaffee Mohn Kaktus - Eine Kulturgeschichte psychoaktiver Pflanzen
Michael Pollan
ISBN: 978-3-95614-486-8

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