Alle zwei Jahre wird es für Espressomaschinen-Händler spannend: Die Branche trifft sich für die HOST in Mailand. Pandemiebedingt waren es etwas weniger Aussteller und Besucher als sonst. Dafür war es diesmal umso spannender.
Auch wenn wir uns vorwiegend auf die Maschinenhersteller konzentriert haben: 1,5 Messetage waren damit gut gefüllt. Nur wenige Hersteller hatten abgesagt und viele hatten neue Produkte und Ideen im Gepäck.
Viele Hersteller von Gastro-Espressomaschinen haben die Absatzschwäche durch die Pandemie dazu genutzt, sich auch etwas für den Privatmarkt zu überlegen. Dementsprechend waren die neuen Produkte auch sehr home-lastig und ist es auch unsere - sehr subjektive - Zusammenfassung hier.
Einige Neuheiten werden bei uns in den nächsten Monaten auch im Angebot auftauchen.
Drei besondere Neuigkeiten erlebten wir gleich beim ersten Stand - dem von Elektra:
Auch Lelit wird färbiger. Bei der Messe wurden unterschiedliche Farbvarianten der Mara X gezeigt. Aber auch die Bianca soll zukünftig in Weiß verfügbar sein. Details und Verfügbarkeitsinformationen gab es noch nicht.
Die Guiletta (Gastro-2-Grupper) wurde in einer neuen Version vorgestellt. Die Temperatursteuerungs-Technologie der Mara X wurde nun in die Gastro-Welt transferiert. Die Guiletta bleibt damit eine besonders preiswerte und auch recht termperaturstabile Option für kleinere Gastro-Betriebe.
Es gibt sehr viele tolle Mühlenhersteller. Allerdings hatten sehr viele davon bisher kein überzeugendes Angebot im Privatbereich. Ceado und Mahlkönig haben dies nun geändert.
Im Privat-Markt existiert eine große Nachfrage nach Single-Dosis Mühlen - also Mühlen ohne Totraum (Reste von gemahlenem Kaffee in der Mühle). Bis auf die etwas kompliziert erhältliche Niche hatte dies auch kein Hersteller bisher sauber gelöst. Nun wurden einige Konzepte vorgestellt.
La Marzzocco ist mit der Linea Mini und GS3 Marktführer im High End Markt für daheim. Wir sprechen hier von Geräten mit einem Verkaufspreis von € 4.500 aufwärts.
Einige Hersteller versuchen diesen Markt auch zu besetzten. Slayer und Synesso bieten hier Technologie mit fünfstelligen Preisschildern. Dalla Corte hat mit der Studio und der Mina zwei Maschinen in den Bereich im Angebot. Und in den letzten Monaten haben sich auch noch Victoria Arduino Prima und die Faema Faemina dazugesellt.
Neu und spannender als viele der oben genannten fanden wir auf der Messe die San Remo You. Dieser Dual Boiler spielt laut Spezifikation sehr viele Stücke:
Vor Ort hatten wir eine erste Demonstration gesehen. Detailliert testen konnten wir das Gerät aber noch nicht.
Neue Zweikreiser gab es bei der Host extrem viele. Dies hatte vor allem damit zu tun, dass die Gastrohersteller auf den Privatmarkt drängen. Für einen Zweikreiser gibt es im Zuliefermarkt sehr viele Standard-Teile. Damit sind neue Geräte einfach und kostengünstig realisierbar.
Der Nachteil dieser Entwicklung ist allerdings, dass die Maschinen austauschbar erscheinen. Wenn sich nicht ein Logo auf den Geräten befände, würde man die jeweiligen Marken nicht erkennen. Im Kern schauen WEGA, Astoria, Brasilia, Torre oder auch BIEPI Zweikreiser gleich aus - nämlich so wie aktuelle Maschinen von Rocket / ECM / Profitec. Auch der technische Innovationsgrad war eher enttäuschend.
Zwei Hersteller waren hier positive Ausnahmen:
Der Markt ist in Bewegung. Die Pandemie hat dies noch beschleunigt. Welche Technologien und neuen Geräte sich durchsetzen ist aktuell schwer vorherzusagen. Ein paar Antworten werden wir dazu bei der Host 2023 erleben - wir sehen uns in 2 Jahren.
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